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Pfizermed / Therapiegebiete / Schmerz / Schmerz Allgemein
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Schmerz in all seinen Ausprägungen ist einer der häufigsten Gründe, warum Patient*innen medizinische Hilfe suchen. „Schmerz“ ist gemäß International Association for the Study of Pain (IASP) definiert als:
„Ein unangenehmes Sinnes- oder Gefühlserlebnis, das mit einer tatsächlichen oder potenziellen Gewebeschädigung einhergeht oder einer solchen ähnelt.“
Schmerz wird von Nozizeptoren des peripheren Nervensystems vermittelt. Nozizeptoren sind freie Nervenendigungen, die auf mechanische, thermische oder chemische Reize reagieren. Ihre Aktivierbarkeit wird durch Schmerzmediatoren wie Prostaglandine, Bradykinine oder Serotonin verändert. Bei der Weiterleitung der Schmerzinformation über das Rückenmark ins Zentralnervensystem kommt es zur Modulierung der Schmerzempfindung. Es nehmen neben den biologischen auch psychische und soziale Faktoren auf die Schmerzwahrnehmung Einfluss (bio-psycho-soziales Schmerzmodell). Schmerzen treten bei akuten Erkrankungen und Verletzungen auf, können aber auch chronisch werden und über Monate und Jahre bestehen. Schmerz kann nach Dauer, Qualität, Lokalisation, Ursache, Umständen oder Auslösemechanismen charakterisiert werden.
Der akute Schmerz ist meist eine Reaktion auf eine Gewebeschädigung. Akuter Schmerz erfüllt in der Regel eine wichtige biologische (Schutz-)funktion und steht meist im Verhältnis zum Grad der zugrunde liegenden Schädigung. Häufige Ursachen für akute Schmerzen sind Verletzungen, Operationen, Wehen, medizinische Eingriffe sowie akute Erkrankungen. Im Zuge der Heilung klingen die Schmerzen ab.
Chronischer Schmerz dauert über die Heilung hinaus an bzw. ist in seiner Stärke durch die zugrundeliegende Ursache nicht erklärbar. Manchmal hat er überhaupt keine ersichtliche Ursache. Er erfüllt daher keine Schutzfunktion mehr. Typischerweise hält der Schmerz länger als 3 Monate an und schränkt die Lebensqualität der Patientin/des Patienten erheblich ein. Chronischer Schmerz ist immer ein bio-psycho-soziales Geschehen, in dem körperliche, seelische und soziale Krankheitsaspekte gleichzeitig vorliegen und sich gegenseitig verstärken.
Die Schmerztherapie bzw. das Schmerzmanagement hängt von der Art, Ursache und Intensität des Schmerzes ab. Es stehen verschiedene Substanzklassen an Schmerzmedikamenten zur Verfügung, die alleine, manchmal kombiniert, oder – bei bekannter Schmerzursache – in Kombination mit der Behandlung des Schmerzauslösers, gezielt auf den jeweiligen Schmerz abgestimmt, eingesetzt werden. Bei der multimodalen Schmerztherapie werden unter Berücksichtigung bio-psychosozialer Faktoren medizinische, Physiotherapeutische und Psychologische Behandlungen individuell kombiniert.
Referenzen:
1. Revised Definition of Pain - Translations.pdf (abgerufen am 19.01.2023)
2. Bonezzi C. et al., Not All Pain is Created Equal: Basic Definitions and Diagnostic Work-Up. Pain Ther. 2020 Dec;9(Suppl 1):1-15.
3. Pain: Current Understanding of Assessment, Management, and Treatments (npcnow.org) (abgerufen am 19.01.2023)
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Schmerz in all seinen Ausprägungen ist einer der häufigsten Gründe, warum Patient*innen medizinische Hilfe suchen. Im Jahr 2020 wurde die Definition von „Schmerz“ von der International Association for the Study of Pain (IASP) überarbeitet und lautet nun:
„Ein unangenehmes Sinnes- oder Gefühlserlebnis, das mit einer tatsächlichen oder potenziellen Gewebeschädigung einhergeht oder einer solchen ähnelt.“
Schmerz wird von Nozizeptoren des peripheren Nervensystems vermittelt. Nozizeptoren sind freie Nervenendigungen, die auf mechanische, thermische oder chemische Reize reagieren. Ihre Aktivierbarkeit wird durch Schmerzmediatoren wie Prostaglandine, Bradykinine oder Serotonin verändert. Bei der Weiterleitung der Schmerzinformation über das Rückenmark ins Zentralnervensystem kommt es zur Modulierung der Schmerzempfindung. Es nehmen neben den biologischen auch psychische und soziale Faktoren auf die Schmerzwahrnehmung Einfluss (bio-psycho-soziales Schmerzmodell). Schmerzen treten bei akuten Erkrankungen und Verletzungen auf, können aber bei Chronifizierung auch für Monate und Jahre bestehen. Schmerz kann nach Dauer, Qualität, Lokalisation, Ursache, Umständen oder Auslösemechanismen charakterisiert werden.
Folgende 4 Schmerztypen werden unterschieden:
Der akute Schmerz ist eine komplexe, unangenehme Erfahrung mit emotionalen, kognitiven und sensorischen Komponenten, die als Reaktion auf eine Gewebeschädigung auftritt. Akuter Schmerz erfüllt in der Regel eine wichtige biologische (Schutz-)funktion und steht meist im Verhältnis mit dem Grad der zugrunde liegenden Schädigung. Er ist meistens nozizeptiv, kann aber auch neuropathisch sein. Häufige Ursachen für akute Schmerzen sind beispielsweise Verletzungen, Operationen, Wehen, medizinische Eingriffe sowie akute Erkrankungsstadien. Im Zuge der Heilung der auslösenden Verletzung klingen die Schmerzen ab.
Chronischer Schmerz dauert über die Gewebsheilung hinaus an bzw. ist durch die zugrundeliegende Pathologie in seiner Stärke oft nicht erklärbar. Manchmal hat er überhaupt keine klar ersichtliche Ursache. Er erfüllt daher keine Schutzfunktion mehr. Typischerweise hält der Schmerz länger als 3 Monate an und schränkt die Lebensqualität der Patientin/des Patienten erheblich ein. Chronischer Schmerz ist immer ein bio-psycho-soziales Geschehen, in dem körperliche, seelische und soziale Krankheitsaspekte gleichzeitig vorliegen und sich gegenseitig verstärken.
Die World Health Organisation (WHO) hat 1986 einen schrittweisen Ansatz zur Behandlung von Patienten mit Tumorschmerzen entwickelt8. Dieses Stufenschema9 legt je nach Intensität der Schmerzen die entsprechende Therapie fest, wobei eine gewisse Flexibilität bezüglich der Verordnung von Schmerzmittel gegeben ist. Auch die WHO betont jedoch ausdrücklich, dass das Stufenschema, obwohl nützlich als allgemeiner, auf der Intensität der Schmerzen basierender Leitfaden, eine individualisierte, auf das Schmerzgeschehen des einzelnen Patienten*der einzelnen Patientin abgestimmte Therapie nicht ersetzen kann.
Das Stufenschema der WHO wird immer wieder als veraltet kritisiert, da sich einerseits das Verständnis des Schmerzgeschehens deutlich verbessert hat und andererseits inzwischen wesentlich mehr therapeutische Möglichkeiten zur Verfügung stehen. So wird z.B. in einer neuen Publikation10 eine 4-stufige Skala für das Management chronischer, nicht-tumorbedingter Schmerzen unter Berücksichtigung integrativer Therapien vorgeschlagen.
Referenzen:
1. Revised Definition of Pain - Translations.pdf (abgerufen am 19.01.2023)
2. Bonezzi C. et al., Not All Pain is Created Equal: Basic Definitions and Diagnostic Work-Up. Pain Ther. 2020 Dec;9(Suppl 1):1-15.
3. IASP Terminology - IASP (iasp-pain.org) (abgerufen am 19.01.2023)
4. Neuropathische Schmerzen - Neurologie - Georg Thieme Verlag (abgerufen am 19.01.2023)
5. Schlereth T. et al., Diagnose und nicht interventionelle Therapie neuropathischer Schmerzen, S2k-Leitlinie, 2019, in: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Online: www.dgn.org/leitlinien (abgerufen am 19.01.2023)
6. R.Freynhagen et al., Current understanding of the mixed pain concept: a brief narrative review, Current Medical Research and Opinion,2019, 35:6, 1011-1018
7. Pain: Current Understanding of Assessment, Management, and Treatments (npcnow.org) (abgerufen am 19.01.2023)
8. Ventafridda V. et al., WHO guidelines for the use of analgesics in cancer pain. Int J Tissue React. 1985;7(1):93-6.
9. WHO guidelines for the pharmacological and radiotherapeutic management of cancer pain in adults and adolescents. Geneva: World Health Organization; 2018. Licence: CC BY-NC-SA 3.0 IGO.
10. Yang J, et al., The Modified WHO Analgesic Ladder: Is It Appropriate for Chronic Non-Cancer Pain? J Pain Res. 2020 Feb 17;13:411-417.
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