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Pfizermed / Therapiegebiete / Seltene Erkrankungen / ATTR-PN
Die Transthyretin Amyloidose mit Polyneuropathie ist eine sehr seltene, progressive neurologische Erbkrankheit. Die Folgen davon sind neurologische Störungen (Polyneuropathie) und auch zunehmende Beeinträchtigungen der inneren Organe (allen voran Herz, Niere und Gastrointestinaltrakt). Die ATTR-PN wird autosomal-dominant vererbt und nimmt unbehandelt normalerweise innerhalb von 6 bis 12 Jahren nach Auftreten der ersten Symptome einen letalen Verlauf.2 Andererseits besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass sich bei manchen Menschen mit der entsprechenden Genmutation die Krankheit gar nicht entwickelt. Die Ursache hierfür ist bisher noch weitgehend unbekannt.
Mit einer geschätzten weltweiten Prävalenz von ca. 1:1.000.000 (~ 10.000 Betroffene)2 gehört diese Art der Polyneuropathie zu den sogenannten seltenen Erkrankungen. Je nach Alter der Patienten bei Symptombeginn, kann bei der ATTR-PN zwischen einer frühen („early-onset“, 25-40 Jahre) und einer späten („late-onset“, 50-80 Jahre) Manifestation der Erkrankung unterschieden werden.
Transthyretin ist ein spezielles Protein, welches vorwiegend in der Leber gebildet wird und für den Transport von Thyroxin (T4) und Retinol (Vitamin A) zuständig ist. Bei einer Mutation im TTR-Gen kommt es zur inkorrekten Faltung des Proteins und anschließend zur Ablagerung von unlöslichen Amyloidfibrillen im peripheren und autonomen Nervensystem.
Üblicherweise beginnt die Erkrankung mit neurologischen Symptomen wie:
Störungen des autonomen Nervensystems führen unter anderem zu:
Die ATTR-PN verläuft meist progredient über 6 bis 12 Jahre, wobei die Patienten zunehmend auf einen Rollstuhl angewiesen sind beziehungsweise im Laufe der Zeit bettlägerig werden.2 Die häufigsten Todesursachen sind Herzversagen, Nierenversagen und Unterernährung.
Da die Symptome selbst oft isoliert erscheinen und dadurch besonders für Ärzte, die mit dieser seltenen Erbkrankheit nicht besonders vertraut sind, schwer miteinander in Verbindung zu bringen sind, liegen zwischen dem Auftreten erster Symptome und der korrekten Diagnose im Durchschnitt 3 bis 4 Jahre.2 Einer der ersten entscheidendsten Schritte bei der Diagnosefindung ist eine ausführliche Familienanamnese. Weitere Hinweise auf das Vorliegen einer ATTR-PN können die klinisch-neurologische Untersuchung mittels verschiedener Scores (z.B. NIS, NIS-LL oder mNIS+7) sowie die Elektroneurographie liefern. Die gesicherte Diagnose ATTR-PN kann jedoch nur mittels bioptischem Amyloidnachweis (z.B. aus Speicheldrüsen, Fettgewebe bzw. Nervengewebe) und/oder Identifikation der krankheitsverursachenden Mutation des TTR-Gens durch einen Gentest gestellt werden.
Die Transthyretin-Amyloidose mit Polyneuropathie ist zurzeit nicht vollständig heilbar. Die Behandlung zielt darauf ab, das Fortschreiten der Erkrankung hinauszuzögern. Die erste verfügbare Therapieoption war eine frühzeitige Lebertransplantation, welche das Überleben auf über 20 Jahre erhöhen kann.6 Dank eines besseren Verständnisses der Krankheit selbst und Fortschritten in der Forschung konnten in den letzten Jahren gezielt Medikamente gegen die Erkrankung entwickelt und somit invasive Methoden umgangen werden. Sogenannte TTR-Stabilizer können den Krankheitsverlauf verzögern und die Lebensqualität von Betroffenen deutlich erhöhen. Seit 2018 stehen auch RNA-Silencer zur Behandlung der ATTR-PN zur Verfügung, welche die Expression des TTR-Proteins inhibieren.
Referenzen:
1. https://www.omim.org/entry/105210?search=TTR-FAP&highlight=ttr%20fap%20ttrfap (accessed Oktober 19, 2021)
2. Adams D. et al. J Neurol (2021)
3. Schilling M. et al. DGNeurol (2020)
4. Ueda M. & Ando Y. Transl Neurodegener (2014)
5. Auer-Grumbach M. et al. J Clin Med (2020)
6. Plante-Bordeneuve V. J Neurol (2017)
Example
Die Transthyretin Amyloidose mit Polyneuropathie ist eine sehr seltene, progressive neurologische Erbkrankheit. Die Folgen davon sind neurologische Störungen (Polyneuropathie) und auch zunehmende Beeinträchtigungen der inneren Organe (allen voran Herz, Niere und Gastrointestinaltrakt). Die ATTR-PN wird autosomal-dominant vererbt und nimmt unbehandelt normalerweise innerhalb von 6 bis 12 Jahren nach Auftreten der ersten Symptome einen letalen Verlauf.2 Andererseits besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass sich bei manchen Menschen mit der entsprechenden Genmutation die Krankheit gar nicht entwickelt. Die Ursache hierfür ist bisher noch weitgehend unbekannt.
Mit einer geschätzten weltweiten Prävalenz von ca. 1:1.000.000 (~ 10.000 Betroffene)2 gehört diese Art der Polyneuropathie zu den sogenannten seltenen Erkrankungen. Je nach Alter der Patienten bei Symptombeginn, kann bei der ATTR-PN zwischen einer frühen („early-onset“, 25-40 Jahre) und einer späten („late-onset“, 50-80 Jahre) Manifestation der Erkrankung unterschieden werden.
Transthyretin ist ein spezielles Protein, welches vorwiegend in der Leber gebildet wird und für den Transport von Thyroxin (T4) und Retinol (Vitamin A) zuständig ist. Bei einer Mutation im TTR-Gen kommt es zur inkorrekten Faltung des Proteins und anschließend zur Ablagerung von unlöslichen Amyloidfibrillen im peripheren und autonomen Nervensystem.
Üblicherweise beginnt die Erkrankung mit neurologischen Symptomen wie:
Störungen des autonomen Nervensystems führen unter anderem zu:
Die ATTR-PN verläuft meist progredient über 6 bis 12 Jahre, wobei die Patienten zunehmend auf einen Rollstuhl angewiesen sind beziehungsweise im Laufe der Zeit bettlägerig werden.2 Die häufigsten Todesursachen sind Herzversagen, Nierenversagen und Unterernährung.
Da die Symptome selbst oft isoliert erscheinen und dadurch besonders für Ärzte, die mit dieser seltenen Erbkrankheit nicht besonders vertraut sind, schwer miteinander in Verbindung zu bringen sind, liegen zwischen dem Auftreten erster Symptome und der korrekten Diagnose im Durchschnitt 3 bis 4 Jahre.2 Einer der ersten entscheidendsten Schritte bei der Diagnosefindung ist eine ausführliche Familienanamnese. Weitere Hinweise auf das Vorliegen einer ATTR-PN können die klinisch-neurologische Untersuchung mittels verschiedener Scores (z.B. NIS, NIS-LL oder mNIS+7) sowie die Elektroneurographie liefern. Die gesicherte Diagnose ATTR-PN kann jedoch nur mittels bioptischem Amyloidnachweis (z.B. aus Speicheldrüsen, Fettgewebe bzw. Nervengewebe) und/oder Identifikation der krankheitsverursachenden Mutation des TTR-Gens durch einen Gentest gestellt werden.
Die Transthyretin-Amyloidose mit Polyneuropathie ist zurzeit nicht vollständig heilbar. Die Behandlung zielt darauf ab, das Fortschreiten der Erkrankung hinauszuzögern. Die erste verfügbare Therapieoption war eine frühzeitige Lebertransplantation, welche das Überleben auf über 20 Jahre erhöhen kann.6 Dank eines besseren Verständnisses der Krankheit selbst und Fortschritten in der Forschung konnten in den letzten Jahren gezielt Medikamente gegen die Erkrankung entwickelt und somit invasive Methoden umgangen werden. Sogenannte TTR-Stabilizer können den Krankheitsverlauf verzögern und die Lebensqualität von Betroffenen deutlich erhöhen. Seit 2018 stehen auch RNA-Silencer zur Behandlung der ATTR-PN zur Verfügung, welche die Expression des TTR-Proteins inhibieren.
Referenzen:
1. https://www.omim.org/entry/105210?search=TTR-FAP&highlight=ttr%20fap%20ttrfap (accessed Oktober 19, 2021)
2. Adams D. et al. J Neurol (2021)
3. Schilling M. et al. DGNeurol (2020)
4. Ueda M. & Ando Y. Transl Neurodegener (2014)
5. Auer-Grumbach M. et al. J Clin Med (2020)
6. Plante-Bordeneuve V. J Neurol (2017)
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