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Pfizermed / Therapiegebiete / Onkologie / Blasenkarzinom
Das Blasenkarzinom, auch als Blasenkrebs bekannt, ist ein von der Harnblase ausgehender bösartiger Tumor. Wie auch bei anderen Krebserkrankungen gilt, je eher der Tumor entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Heutzutage werden ca. zwei Drittel dieser Tumore im frühen Stadium entdeckt, zu diesem Zeitpunkt sind sie noch gut behandelbar.
Das Blasenkarzinom machte in den Jahren 2017 bis 2019 mit einer Inzidenz von durchschnittlich 1.541,4 Erkrankten etwa 4% aller Krebsneuerkrankungen in Österreich aus. Das Risiko, an Blasenkrebs zu erkranken, ist bei Männern etwa dreimal höher als bei Frauen. Dementsprechend ist das Blasenkarzinom der fünfthäufigste Tumor des Mannes, während er bei Frauen nur an vierzehnter Stelle liegt. Die Diagnose wird üblicherweise im höheren Alter gestellt, bei Männern am häufigsten zwischen dem 65. und 85. Lebensjahr. Mehr als die Hälfte aller Blasenkarzinome werden in einem lokalisierten Stadium diagnostiziert, in dem sich der Tumor im Rahmen einer Blasenspiegelung noch sehr gut behandeln lässt.
Das Innere der Harnblase ist mit einer Schleimhaut (dem sogenannten Urothel) ausgekleidet. Der überwiegende Anteil der Blasenkarzinome (88-95%) geht von den Zellen dieses Urothels aus. Deutlich seltener werden Plattenepithel- und Adenokarzinome sowie andere bösartige Neubildungen diagnostiziert. Auf Basis der Klassifikation der UICC (union for international cancer control) unterscheidet man
Oberflächliche Blasentumore bleiben tendenziell länger lokal begrenzt, während stärker invasive Blasenkarzinome oft bereits in frühen Stadien metastasieren. Metastasen finden sich am häufigsten in angrenzenden Lymphknoten, während weiter entfernte Gewebe seltener betroffen sind.
Die genauen Ursachen für die Entstehung eines Harnblasenkarzinoms sind nicht ganz geklärt. Allerdings sind einige Risikofaktoren bekannt, die dessen Entstehung fördern können. Dazu gehören:
Das häufigste Symptom bei Blasenkrebs, welches je nach Publikation bei 68%-97.5% der Betroffenen auftritt, ist die sogenannte Makrohämaturie (sichtbare Ausscheidung von Blut im Urin). Wenn diese über längere Zeit auftritt, kann es auch zu Anzeichen einer Anämie kommen. In späteren Stadien haben Patient*innen oft:
Falls der Tumor die Harnleiter blockiert, können durch den Rückstau in die Niere auch Schmerzen im Lendenbereich auftreten.
Um ein Harnblasenkarzinom nachzuweisen, müssen mehrere Untersuchungen durchgeführt werden. Die erste diagnostische Maßnahme bildet ein Harnteststreifen, mithilfe dessen der Harn auf Blut untersucht werden kann. Anschließend kann im Rahmen einer Urinzytologie der Harn auf abgeschilferte Tumorzellen untersucht werden. Mittels eines Ultraschalls können Nieren, Nierenbecken und Blase dargestellt werden und mögliche andere Ursachen für die Beschwerden ausgeschlossen werden. Weiterführend können ein Ausscheidungsurogramm (Kontrastmittelröntgen) oder ein CT hilfreich sein, um Füllungsanomalien oder Knoten in der Blasenwand abzubilden. Die abschließende Untersuchung stellt die Blasenspiegelung (Zytoskopie) dar. Indem ein Zytoskop unter Vollnarkose in die Blase eingeführt wird, kann die innere Blasenwand beurteilt werden und gegebenenfalls gleich eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen werden.
Die Therapie des Blasenkarzinoms richtet sich je nach Stadium und Lokalisation des Tumors. Je eher ein Harnblasenkarzinom erkannt wird und je weniger es in andere benachbarte Schichten eindringt, desto günstiger ist die Prognose. Nicht-muskelinvasive Tumore können in der Regel im Rahmen einer transurethralen Elektroresektion (TUR) vollständig entfernt werden. Im Anschluss daran werden die Patient*innen regelmäßig auf Rezidive untersucht beziehungsweise kann im Anschluss bei Patient*innen mit höherem Risiko eine Bacillus Calmette-Guérin-Instillation (BCG) erfolgen, wodurch die Rezidiv-Rate erheblich gesenkt wird. Größere bzw. aggressivere Tumore können mit einer BCG-Therapie oder alternativ durch eine radikale Zystektomie (Entfernung der Harnblase) behandelt werden.
Bei muskelinvasiven Blasenkarzinomen wird in der Regel zu einer radikalen Zystektomie geraten, eventuell mit gleichzeitiger Entfernung befallener benachbarter Strukturen und beidseitiger Lymphknotenentfernung im Becken. Um nach Entfernung der Harnblase den Harn zukünftig ableiten zu können, müssen die Patient*innen umfangreich über andere Möglichkeiten wie z.B. eine Neoblase (Ersatzblase aus Darmgewebe) aufgeklärt werden. Als alternative Behandlung zu einer Zystektomie kann in manchen Fällen eine TUR gefolgt von einer Radiochemotherapie bzw. einer neoadjuvanten/adjuvanten Chemotherapie in Frage kommen.
Inzwischen werden auch Immuntherapien für das fortgeschrittene Blasenkarzinom eingesetzt (und weiter untersucht).
Referenzen:
1. AWMF-Leitlinie. http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/032-038OL.html (accessed March 22, 2022)
2. Krebserkrankungen in Österreich (Statistik Austria). https://www.statistik.at/statistiken/bevoelkerung-und-soziales/gesundheit/krebserkrankungen (accessed October 10, 2022)
3. Aigner, Karl R. (2016): Onkologie Basiswissen
4. Butt SU, Malik L. Role of immunotherapy in bladder cancer: past, present and future. Cancer Chemother Pharmacol. 2018;81(4):629-645. doi:10.1007/s00280-018-3518-7
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Das Blasenkarzinom, auch als Blasenkrebs bekannt, ist ein von der Harnblase ausgehender bösartiger Tumor. Wie auch bei anderen Krebserkrankungen gilt, je eher der Tumor entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Heutzutage werden ca. zwei Drittel dieser Tumore im frühen Stadium entdeckt, zu diesem Zeitpunkt sind sie noch gut behandelbar.
Das Blasenkarzinom machte in den Jahren 2017 bis 2019 mit einer Inzidenz von durchschnittlich 1.541,4 Erkrankten etwa 4% aller Krebsneuerkrankungen in Österreich aus. Das Risiko, an Blasenkrebs zu erkranken, ist bei Männern etwa dreimal höher als bei Frauen. Dementsprechend ist das Blasenkarzinom der fünfthäufigste Tumor des Mannes, während er bei Frauen nur an vierzehnter Stelle liegt. Die Diagnose wird üblicherweise im höheren Alter gestellt, bei Männern am häufigsten zwischen dem 65. und 85. Lebensjahr. Mehr als die Hälfte aller Blasenkarzinome werden in einem lokalisierten Stadium diagnostiziert, in dem sich der Tumor im Rahmen einer Blasenspiegelung noch sehr gut behandeln lässt.
Das Innere der Harnblase ist mit einer Schleimhaut (dem sogenannten Urothel) ausgekleidet. Der überwiegende Anteil der Blasenkarzinome (88-95%) geht von den Zellen dieses Urothels aus. Deutlich seltener werden Plattenepithel- und Adenokarzinome sowie andere bösartige Neubildungen diagnostiziert. Auf Basis der Klassifikation der UICC (union for international cancer control) unterscheidet man
Oberflächliche Blasentumore bleiben tendenziell länger lokal begrenzt, während stärker invasive Blasenkarzinome oft bereits in frühen Stadien metastasieren. Metastasen finden sich am häufigsten in angrenzenden Lymphknoten, während weiter entfernte Gewebe seltener betroffen sind.
Die genauen Ursachen für die Entstehung eines Harnblasenkarzinoms sind nicht ganz geklärt. Allerdings sind einige Risikofaktoren bekannt, die dessen Entstehung fördern können. Dazu gehören:
Das häufigste Symptom bei Blasenkrebs, welches je nach Publikation bei 68%-97.5% der Betroffenen auftritt, ist die sogenannte Makrohämaturie (sichtbare Ausscheidung von Blut im Urin). Wenn diese über längere Zeit auftritt, kann es auch zu Anzeichen einer Anämie kommen. In späteren Stadien haben Patient*innen oft:
Falls der Tumor die Harnleiter blockiert, können durch den Rückstau in die Niere auch Schmerzen im Lendenbereich auftreten.
Um ein Harnblasenkarzinom nachzuweisen, müssen mehrere Untersuchungen durchgeführt werden. Die erste diagnostische Maßnahme bildet ein Harnteststreifen, mithilfe dessen der Harn auf Blut untersucht werden kann. Anschließend kann im Rahmen einer Urinzytologie der Harn auf abgeschilferte Tumorzellen untersucht werden. Mittels eines Ultraschalls können Nieren, Nierenbecken und Blase dargestellt werden und mögliche andere Ursachen für die Beschwerden ausgeschlossen werden. Weiterführend können ein Ausscheidungsurogramm (Kontrastmittelröntgen) oder ein CT hilfreich sein, um Füllungsanomalien oder Knoten in der Blasenwand abzubilden. Die abschließende Untersuchung stellt die Blasenspiegelung (Zytoskopie) dar. Indem ein Zytoskop unter Vollnarkose in die Blase eingeführt wird, kann die innere Blasenwand beurteilt werden und gegebenenfalls gleich eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen werden.
Die Therapie des Blasenkarzinoms richtet sich je nach Stadium und Lokalisation des Tumors. Je eher ein Harnblasenkarzinom erkannt wird und je weniger es in andere benachbarte Schichten eindringt, desto günstiger ist die Prognose. Nicht-muskelinvasive Tumore können in der Regel im Rahmen einer transurethralen Elektroresektion (TUR) vollständig entfernt werden. Im Anschluss daran werden die Patient*innen regelmäßig auf Rezidive untersucht beziehungsweise kann im Anschluss bei Patient*innen mit höherem Risiko eine Bacillus Calmette-Guérin-Instillation (BCG) erfolgen, wodurch die Rezidiv-Rate erheblich gesenkt wird. Größere bzw. aggressivere Tumore können mit einer BCG-Therapie oder alternativ durch eine radikale Zystektomie (Entfernung der Harnblase) behandelt werden.
Bei muskelinvasiven Blasenkarzinomen wird in der Regel zu einer radikalen Zystektomie geraten, eventuell mit gleichzeitiger Entfernung befallener benachbarter Strukturen und beidseitiger Lymphknotenentfernung im Becken. Um nach Entfernung der Harnblase den Harn zukünftig ableiten zu können, müssen die Patient*innen umfangreich über andere Möglichkeiten wie z.B. eine Neoblase (Ersatzblase aus Darmgewebe) aufgeklärt werden. Als alternative Behandlung zu einer Zystektomie kann in manchen Fällen eine TUR gefolgt von einer Radiochemotherapie bzw. einer neoadjuvanten/adjuvanten Chemotherapie in Frage kommen.
Inzwischen werden auch Immuntherapien zB PD-1-Inhibitoren (programmed cell death) und PD-L1-Inhibitoren (programm cell death ligand) für das fortgeschrittene Blasenkarzinom eingesetzt (und weiter untersucht).
Referenzen:
1. AWMF-Leitlinie. http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/032-038OL.html (accessed March 22, 2022)
2. Krebserkrankungen in Österreich (Statistik Austria). https://www.statistik.at/statistiken/bevoelkerung-und-soziales/gesundheit/krebserkrankungen (accessed October 10, 2022)
3. Aigner, Karl R. (2016): Onkologie Basiswissen
4. Butt SU, Malik L. Role of immunotherapy in bladder cancer: past, present and future. Cancer Chemother Pharmacol. 2018;81(4):629-645. doi:10.1007/s00280-018-3518-7
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