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Pfizermed / Therapiegebiete / Onkologie / Nierenzellkarzinom
Das Nierenzellkarzinom, auch Hypernephrom oder Grawitz-Tumor genannt, ist die häufigste Nierenkrebsart bei Erwachsenen. Man bezeichnet damit eine bösartige Neubildung, die von den Tubuluszellen der Nieren ausgeht. Heutzutage werden viele dieser Tumore im Rahmen von Routineuntersuchungen entdeckt, die ursprünglich aus anderen Gründen durchgeführt werden. Da dadurch die Tumore meist in einem sehr frühen Stadium gefunden werden, hat die Mortalitätsrate im letzten Jahrzehnt abgenommen. Wird ein Nierenzellkarzinom rechtzeitig (dh vor Metastasierung) diagnostiziert, stehen die Chancen auf Heilung mittels einer Operation gut.
Man unterscheidet verschiedene Formen des Nierenzellkarzinoms. 85% davon machen sogenannte klarzellige Karzinome aus. Die genauen Ursachen für die Entstehung von Nierenkrebs bleiben meist unklar. Allerdings sind einige Faktoren bekannt, die das Risiko dafür deutlich erhöhen können. Etwa 4% der Nierentumore treten familiär auf. Die sogenannte Von-Hippel-Lindau-Erkrankung (VHL), eine autosomal-dominante Erbkrankheit, führt unter anderem zu Tumoren und Zysten der Nieren. Als wichtigste exogene Risikofaktoren gelten Rauchen, Übergewicht und ein erhöhter Blutdruck. Die geschätzte Risikoerhöhung durch Tabakrauchen liegt bei Männern etwa bei 54% und bei Frauen bei 22%.
Nierenkrebs bereitet den Betroffenen vor allem in frühen Stadien keine Probleme. Viele Nierenzelltumore werden deshalb bei asymptomatischen Patient*innen im Rahmen von Routineuntersuchungen häufig per Zufall gefunden.
Die typischen Anzeichen für Nierenkrebs deuten oft bereits auf fortgeschrittene Tumore hin. Der Symptom-Komplex setzt sich meist zusammen aus:
Da Nierenzellkarzinome bevorzugt in die angrenzenden Lymphknoten, die Lunge, Knochen und Leber metastasieren, können erste Anzeichen auch auf diese Metastasierung zurückzuführen sein (z.B. Knochenschmerzen). In fortgeschrittenen Stadien können außerdem unspezifische Symptome wie Fieber, Müdigkeit oder ungewollter Gewichtsverlust auftreten.
Im Rahmen der Untersuchungen können Blut- oder Urinanalysen erste Hinweise auf eine Erkrankung geben. Mittels eines Ultraschalls können Raumforderungen in der Niere bereits gut dargestellt werden. Um jedoch das Ausmaß des Primärtumors zu bestimmen, wird im Anschluss daran eine Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) des Abdomens benötigt. Um gegebenenfalls Fernmetastasen beurteilen zu können, sind eine Röntgenuntersuchung der Lunge bei Verdacht auf Lungenmetastasen, ein Ganzkörper-CT bei Knochenmetastasen und ein Schädel-MRT bei Metastasen im Gehirn hilfreich. Die Diagnosesicherung kann allerdings erst durch eine Gewebeentnahme (Biopsie) erfolgen, welche meist gleich im Rahmen einer chirurgischen Entfernung des Tumors durchgeführt wird.
Die Behandlung eines Nierenzellkarzinoms ist abhängig vom Stadium des Tumors zum Zeitpunkt der Diagnose. Ist der Tumor rein auf die Niere beschränkt, kann mit dessen Entfernung in den häufigsten Fällen eine Heilung erzielt werden. In manchen Fällen können dabei nierenerhaltende Verfahren eingesetzt werden. Bei größeren Tumoren kann es notwendig sein, die komplette Niere zu entfernen (Nephrektomie). In beiden Fällen kommen heutzutage meist minimal-invasive, laparoskopische Verfahren zum Einsatz. Bei kompletter Entfernung des Tumors haben die Patienten eine sehr gute Langzeitprognose mit einer Heilungsrate von >90%. Eine adjuvante Therapie (Bestrahlung, Chemotherapie, etc.) hat sich bisher bei Nierenkrebs nicht als wirksam erwiesen.
Bei Nierenzellkarzinomen, die bereits in andere Organe metastasiert haben, reicht eine Operation allein meist nicht aus. Es kann zwar der Tumor in der Niere beziehungsweise die komplette Niere und vereinzelt auch Metastasen entfernt werden, jedoch zielt die weitere Behandlung hauptsächlich auf ein verzögertes Tumorwachstum ab. Nierenzellkarzinome sprechen im Gegensatz zu vielen anderen Krebsarten nicht auf eine Chemotherapie an. Die Therapie besteht daher vor allem aus zielgerichteten Medikamenten. Heutzutage können mit sogenannten monoklonalen Antikörpern, Tyrosinkinase-Inhibitoren und mTOR-Inhibitoren gute Ergebnisse erzielt und die Überlebenszeit Betroffener verbessert werden.
Referenzen:
1. Aigner, Karl R. (2016): Onkologie Basiswissen
2. Krebserkrankungen in Österreich (Statistik Austria). https://www.statistik.at/statistiken/bevoelkerung-und-soziales/gesundheit/
krebserkrankungen (accessed October 13, 2022)
3. Hiddemann, W. (2009): Die Onkologie
4. S3-Leitlinie. https://register.awmf.org/assets/guidelines/043-017OLl_S3_Diagnostik-Therapie-Nachsorge-Nierenzellkarzinom_2021-12.pdf (accessed December 5, 2022)
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Das Nierenzellkarzinom, auch Hypernephrom oder Grawitz-Tumor genannt, ist die häufigste Nierenkrebsart bei Erwachsenen. Man bezeichnet damit eine bösartige Neubildung, die von den Tubuluszellen der Nieren ausgeht. Heutzutage werden viele dieser Tumore im Rahmen von Routineuntersuchungen entdeckt, die ursprünglich aus anderen Gründen durchgeführt werden. Da dadurch die Tumore meist in einem sehr frühen Stadium gefunden werden, hat die Mortalitätsrate im letzten Jahrzehnt abgenommen. Wird ein Nierenzellkarzinom rechtzeitig (dh vor Metastasierung) diagnostiziert, stehen die Chancen auf Heilung mittels einer Operation gut.
Man unterscheidet verschiedene Formen des Nierenzellkarzinoms. 85% davon machen sogenannte klarzellige Karzinome aus. Die genauen Ursachen für die Entstehung von Nierenkrebs bleiben meist unklar. Allerdings sind einige Faktoren bekannt, die das Risiko dafür deutlich erhöhen können. Etwa 4% der Nierentumore treten familiär auf. Die sogenannte Von-Hippel-Lindau-Erkrankung (VHL), eine autosomal-dominante Erbkrankheit, führt unter anderem zu Tumoren und Zysten der Nieren. Als wichtigste exogene Risikofaktoren gelten Rauchen, Übergewicht und ein erhöhter Blutdruck. Die geschätzte Risikoerhöhung durch Tabakrauchen liegt bei Männern etwa bei 54% und bei Frauen bei 22%.
Nierenkrebs bereitet den Betroffenen vor allem in frühen Stadien keine Probleme. Viele Nierenzelltumore werden deshalb bei asymptomatischen Patient*innen im Rahmen von Routineuntersuchungen häufig per Zufall gefunden.
Die typischen Anzeichen für Nierenkrebs deuten oft bereits auf fortgeschrittene Tumore hin. Der Symptom-Komplex setzt sich meist zusammen aus:
Da Nierenzellkarzinome bevorzugt in die angrenzenden Lymphknoten, die Lunge, Knochen und Leber metastasieren, können erste Anzeichen auch auf diese Metastasierung zurückzuführen sein (z.B. Knochenschmerzen). In fortgeschrittenen Stadien können außerdem unspezifische Symptome wie Fieber, Müdigkeit oder ungewollter Gewichtsverlust auftreten.
Im Rahmen der Untersuchungen können Blut- oder Urinanalysen erste Hinweise auf eine Erkrankung geben. Mittels eines Ultraschalls können Raumforderungen in der Niere bereits gut dargestellt werden. Um jedoch das Ausmaß des Primärtumors zu bestimmen, wird im Anschluss daran eine Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) des Abdomens benötigt. Um gegebenenfalls Fernmetastasen beurteilen zu können, sind eine Röntgenuntersuchung der Lunge bei Verdacht auf Lungenmetastasen, ein Ganzkörper-CT bei Knochenmetastasen und ein Schädel-MRT bei Metastasen im Gehirn hilfreich. Die Diagnosesicherung kann allerdings erst durch eine Gewebeentnahme (Biopsie) erfolgen, welche meist gleich im Rahmen einer chirurgischen Entfernung des Tumors durchgeführt wird.
Die Behandlung eines Nierenzellkarzinoms ist abhängig vom Stadium des Tumors zum Zeitpunkt der Diagnose. Ist der Tumor rein auf die Niere beschränkt, kann mit dessen Entfernung in den häufigsten Fällen eine Heilung erzielt werden. In manchen Fällen können dabei nierenerhaltende Verfahren eingesetzt werden. Bei größeren Tumoren kann es notwendig sein, die komplette Niere zu entfernen (Nephrektomie). In beiden Fällen kommen heutzutage meist minimal-invasive, laparoskopische Verfahren zum Einsatz. Bei kompletter Entfernung des Tumors haben die Patienten eine sehr gute Langzeitprognose mit einer Heilungsrate von >90%. Eine adjuvante Therapie (Bestrahlung, Chemotherapie, etc.) hat sich bisher bei Nierenkrebs nicht als wirksam erwiesen.
Bei Nierenzellkarzinomen, die bereits in andere Organe metastasiert haben, reicht eine Operation allein meist nicht aus. Es kann zwar der Tumor in der Niere beziehungsweise die komplette Niere und vereinzelt auch Metastasen entfernt werden, jedoch zielt die weitere Behandlung hauptsächlich auf ein verzögertes Tumorwachstum ab. Nierenzellkarzinome sprechen im Gegensatz zu vielen anderen Krebsarten nicht auf eine Chemotherapie an. Die Therapie besteht daher vor allem aus zielgerichteten Medikamenten. Heutzutage können mit sogenannten monoklonalen Antikörpern, Tyrosinkinase-Inhibitoren und mTOR-Inhibitoren gute Ergebnisse erzielt und die Überlebenszeit Betroffener verbessert werden.
Referenzen:
1. Aigner, Karl R. (2016): Onkologie Basiswissen
2. Krebserkrankungen in Österreich (Statistik Austria). https://www.statistik.at/statistiken/bevoelkerung-und-soziales/gesundheit/
krebserkrankungen (accessed October 13, 2022)
3. Hiddemann, W. (2009): Die Onkologie
4. S3-Leitlinie. https://register.awmf.org/assets/guidelines/043-017OLl_S3_Diagnostik-Therapie-Nachsorge-Nierenzellkarzinom_2021-12.pdf (accessed December 5, 2022)
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